50 Jahre Städtepartnerschaft mit Katwijk

Bild: 50 Jahre Städtepartnerschaft mit Katwijk
8438133415b3aac.jpg – Steffen Mues

Das 50-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft feierten am Wochenende des 24. bis 26. Mai 2013 die niederländische Gemeinde Katwijk und die Stadt Siegen. Zum Jubiläum nach Siegen gereist war eine rund 40-köpfige Delegation unter Leitung von Bürgermeister Dr. Jos Wienen.  Neben Vertretern des Katwijker Gemeinderates und des dortigen Partnerschaftskomitées gehörten der Gruppe zahlreiche Personen an, die sich um die freundschaftliche Verbindung verdient gemacht haben. Mit Cor van Zandwijk, ehemals Leiter der Rijnsburger Mavo-Schule, und Aad Hasenoot, Sänger und Chorleiter, waren zwei Männer unter den Gästen, die vor einem halben Jahrhundert und über Jahrzehnte hinweg auf holländischer Seite für den Partnerschaftsaustausch verantwortlich zeichneten.

Schuldeingeständnis brach das Eis

Anlässlich der offiziellen Feierstunde im Ratssaal des Rathauses Geisweid würdigte Bürgermeister Steffen Mues in seiner Festrede  die Ursprünge der Städtepartnerschaft zwischen den Gemeinden Geisweid und Rensburg als Akt der Völkerverständigung. Als die Rijnsburger Delegation im März 1963 zur Urkundenunterzeichnung nach Geisweid kam, waren die Wunden des Krieges noch nicht verheilt. So berichtet die Chronik der Partnerschaft, dass die Niederländer mit „gemischten Gefühlen“ nach Deutschland kamen. Erst das Schuldeingeständnis, das der damalige Amtsbürgermeister Fritz Neus aussprach, brach das Eis.

Dank an verdiente Persönlichkeiten

In Geisweid erinnern die Rijnsburger Straße, der Fritz-Neus-Platz und die Koomans Straße, benannt nach dem Rijnsburger
Bürgermeister der Ursprungszeit, an die dauerhafte Freundschaft zwischen den Gemeinden. Bürgermeister Mues versäumte jedoch nicht, den Anfang des Jahres verstorbenen Kommunalpolitiker Hans Berner und Karl Velten zu würdigen. Letzterer organisierte jahrzehntelang die jährlichen Fahrten des Heimatvereins Hüttental zum Rijnsburger Blumenkorso, eine Aufgabe, die inzwischen Vorstandsmitglied Traute Fries übernommen hat.  Ungebrochen enge freundschaftliche Verbindungen pflegen die Feuerwehren von  Geisweid  und Rijnsburg. Dafür dankte Bürgermeister Mues stellvertretend  dem langjährigen Löschzugführer Manfred Schneider, der das Zepter inzwischen an seinen Sohn  weitergeben hat.

Austausch zwischen Kommunen und ihren Bürgern bleibt wichtig

Bürgermeister Dr. Jos Wienen legte in seiner Rede das Augenmerk darauf,  dass  die Städtepartnerschaft auch in der heutigen Zeit wichtig sei. Wienen: "[Es zeigt sich], dass die Zusammenarbeit in Europa gerade jetzt in dieser Krisenzeit keine Selbstverständlichkeit ist. Ich halte es für richtig, dass wir in der Verbindung zu Siegen auch das große Interesse der Zusammenarbeit über Grenzen hinweg aufrechterhalten."

Zur Bekräftigung dieses gemeinsamen Willens tauschten die Bürgermeister zum Abschluss der Feierstunde Urkunden aus. Sie lauten nun auf "Stadt Siegen" und "Gemeinde Katwjk".  Die Urkunden von 1963 waren von den Bürgermeistern der Vorgängergemeinden Rijnsburg und Geisweid unterzeichnet worden. Das Gastgeschenke der Gemeinde Katwijk an Siegen waren Beiträge von Schülern der Katwijker Musikschule. Sie waren mit angereist, um die Feierstunde musikalisch zu umrahmen. Einige Stücke trugen sie gemeinsam mit Schülern der Siegener Fritz-Busch-Musikschule der Stadt Siegen vor.

Ein weiteres Geschenk, eine Königslinde, die die Aktion  Siegen blüht auf! symbolisch unterstützen soll, wird bei geeigneter Pflanzzeit nachgereicht und dann an einem prominenten Platz in Siegen ihren Standort finden.

Besuchsprogramm mit Werksbesichtigung und Stadtführungen

Die Feierstunde im Rathaus Geisweid, an der auch Vertreter des Rates der Stadt Siegen teilnahmen, war festlicher Höhepunkt des Besuchsprogramms,das die Gäste aus Katwijk absolvierten.Tags zuvor hatten sie bereits eine Führung durch die Hallen der Deutschen Edelstahlwerke absolviert und sich von Geschäftsführungsmitglied Dirk Wallesch und Peter Schäfer, ehemals Betriebsratsvorsitzender, über Anlagen und Produktionsabläufe informieren lassen. Stadtführungen und Museumsbesichtigungen rundeten das Programm ab.
Die frisch bestätigte Freundschaft soll noch in diesem Jahr durch einen Gegenbesuch in Katwijk fortgesetzt werden. Dann wird auch Thema sein, wie dem Kultur- und Jugendaustausch neue Impulse gegeben werden können.