7. Förderpreis zum Rubenspreis der Stadt Siegen

Bild: 7. Förderpreis zum Rubenspreis der Stadt Siegen
Eb42fb975e9edc9.jpg – Steffen Mues

Am Sonntag, 26. Oktober 2014, um 12 Uhr, überreichte Bürgermeister Steffen Mues Vajiko Chachkhiani aus Georgien im Museum für Gegenwartskunst den 7. Förderpreis zum Rubenspreis der Stadt Siegen. Im Anschluss an die Preisverleihung wurde die Ausstellung "Both" eröffnet.
 
Vajiko Chachkhianis Kunst berührt existentielle Fragen des Lebens. Zur Ausstellungseröffnung wurden die Besucher Zeuge der mehrstündigen Performance "Father": Ein Mann (ein Vater), sitzt auf einem Stuhl, seine Füße sind in einem Betonblock eingegossen. Nach Beendung der Aktion bleibt der zerschlagene Beton als Relikt in der Ausstellung zurück. Ebenso wie die abgeschnittenen Haaren als Überrest der Performance "Settle intimacy" (2012), ein überhitzter Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit, der uns in Bedrängnis versetzt, verkohlte Bäume als Zeugen des Krieges in seiner Heimat Georgien – seine Skulpturen, Installationen und Performances befragen die menschliche Natur und die damit verbundenen Geschichten und Konflikte.
Chachkhianis Arbeit überzeugt durch eine unvergleichliche Durchdringung verschiedener künstlerischer Medien. Die verschiedenen Blickwinkel auf das menschliche Leben betonen dessen Kostbarkeit und berühren den Betrachter unmittelbar.
Die meisten der Arbeiten werden extra für die Ausstellung neu geschaffen. Das Prozesshafte, die Veränderung und die Zeit spielen eine wichtige Rolle und werden durch Video, Performances, durch Installationen und Skulpturen aus Materialien wie getauschte persönliche Gegenstände, Wachs, Wasser und Beton betont.
Vor Vajiko Chachkhiani erhielten Diango Hernández (2009), Peter Piller (2004), Silke Rehberg (1999), Karin Sander (1994), Julia Lohmann (1989) und Max Neumann (1984) den Förderpreis zum Rubenspreis der Stadt Siegen.

Vajiko Chachkhiani (geb. 1985 in Tiflis, Georgien, lebt und arbeitet in Berlin) studierte zunächst Mathematik und Informatik an der technischen Universität in Tiflis in Georgien bevor er zur Kunst wechselte. 2008/2009 studierte er in Amsterdam, am Audio Visual Department der Gerrit Rietveld Akademie, von 2009 bis 2013 an der Universität der Künste in Berlin bei Prof. Gregor Schneider. Hier erhielt er sein Diplom mit der Einzelausstellung „The Gift“. Seit 2007 ist Chachkhiani an Ausstellungen in Georgien, den Niederlanden, in Deutschland, der Schweiz und in Tschechien beteiligt.