„Auch mit 80 kaum zu bremsen“: früherer Siegener Bürgermeister Ulf Stötzel mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Eine sehr lange Liste musste angelegt werden, um alle Stationen von Ulf Stötzels ehrenamtlichen Engagement für das Bundespräsidialamt in Berlin zu protokollieren, von wo aus die Verdienstorden der Bundesrepublik verliehen werden.
Zahlreiche Siegerländer Institutionen hat der Netphener durch die Gründung von Fördervereinen oder die Bündelung von Unterstützern erhalten oder gestärkt. „Dass wir eine Weißtalhalle, ein Apollo-Theater und nahezu alle Freibäder in Siegen noch haben, ist zu einem großen Teil ihr Verdienst“, so Landrat Andreas Müller zu Ulf Stötzel bei der Verleihungsfeier im Siegener Kreishaus. Für seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz für die Gesellschaft wurde er jetzt mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Und das aus gutem Grund: Denn Ulf Stötzel ist die Definition eines Machers und laut seinem langjährigen Weggefährten und dem Ordensanreger Günter Zimmermann: „Auch mit über 80 kaum zu bremsen“. „Das sah man offenbar auch in Berlin so“, stellt Landrat Andreas Müller in seiner Laudatio fest. „Ihr umfangreiches Engagement für die Region und Ihre Mitmenschen macht Sie selbst schon zu einer Siegerländer Institution und ich danke Ihnen für diesen Einsatz sehr herzlich“, so der Landrat weiter.
Stötzels Werdegang im Siegerland beginnt 1963 als Leiter der Planungsgruppe A45 und Hüttentalstraße. Von 1966 an war er dann unter anderem 25 Jahre Baudezernent und 1. Beigeordneter und später, von 1991 bis 1999, Gemeindedirektor der Keilerkommune. „Ich bin sehr stolz und gerührt, dass ich so einen engagierten Bürger in meiner Stadt habe“, so Paul Wagener, Bürgermeister der Stadt Netphen.
Ulf Stötzel hat sich in seiner Heimat Netphen unter anderem leidenschaftlich um den Erhalt des Turnvereins „Einigkeit“ Netphen bemüht und als Vorsitzender 1989 erfolgreich die Auflösung abgewendet. Außerdem hat er die Partnerschaft mit der polnischen Stadt Zagan etabliert, die heute noch besteht und aktiv ist.
1999 dann ein besonderes Jahr: Ulf Stötzel wird zum Bürgermeister in Siegen gewählt. Seine Amtszeit endet 2007. In diesen acht Jahren hat er zahlreiche wegweisende städtebauliche Projekte auf den Weg gebracht, wie beispielsweise die Ansiedelung von Ikea oder den Bau des Apollo Theaters. Sein Nachfolger im Amt Steffen Mues sagte über seinen Vorgänger: “Du bist mir in all den Jahren Freund und Mentor gewesen. Dein Wirken lieber Ulf, geht weit über deine Amtszeit hinaus und diese Auszeichnung ist längst überfällig.”
Ulf Stötzel hat sich nicht nur in vielen Vereinen und Verbänden engagiert, sondern viele davon sogar selbst gegründet, wie beispielsweise den Verein Städtepartnerschaften Netphen, die Bürgerstiftung Netphen, den Verein Psychosoziale Unterstützung oder den Freundeskreis der Busch-Brüder. Ohne den Bürgermeister a.D. würde es diese Vereine und die wertvolle Arbeit dahinter nicht geben. Bei seiner Dankesrede betonte Stötzel, wie gern er Menschen mitnimmt und für eine Sache vereint und bedankte sich ganz besonders bei seiner Frau Gisela für die Unterstützung und den nötigen Rückhalt, ohne den sein Engagement nicht möglich gewesen wäre.
[Pressemitteilung des Kreises Siegen-Wittgensten vom 16. Februar 2024]
Quelle: www.siegen-stadt.de