Die Universität zieht ins Untere Schloss

Bild: Die Universität zieht ins Untere Schloss
5890c2a0ce4d593.jpg – Steffen Mues

Presseinformation
Fachgespräch mit Ministerin Svenja Schulze: „Studieren in Siegen – der neue Campus Siegen Altstadt“

Kauf- und Mietverträge zwischen Kreisklinikum, Investoren und Universität unterzeichnet.

Auf dem Weg zur Errichtung des Campus Siegen Altstadt sind zwei weitere wichtige Etappenziele erreicht: Die privatrechtliche Gesellschaft zur Förderung der Siegener Altstadt und die Kreisklinikum Siegen GmbH haben den Kaufvertrag über das Krankenhausgebäude „Haus Siegen“ in der Siegener Oberstadt unterzeichnet. Gleichzeitig hat die Universität mit der Projektgesellschaft einen Vertrag über die Anmietung von Teilen des Gebäudes zur universitären Nutzung über einen Zeitraum von zunächst 10 Jahren plus einer Option auf weitere Jahre abgeschlossen.

Dies wurde jetzt im Rahmen eines Fachgesprächs zum Thema „Studieren in Siegen – der neue Campus Siegen Altstadt“ bekannt gegeben. In Anwesenheit von Ministerin Svenja Schulze, Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW, haben die Projektbeteiligten in Impulsreferaten die Bedeutung des Campus Siegen Altstadt für die Entwicklung der Stadt Siegen und der gesamten Region hervorgehoben sowie die Chancen, die damit verbunden sind.

Ministerin Schulze hob hervor, dass die Verbindung von wissenschaftlicher Lehre und studentischem Wohnen im Herzen der Stadt eine richtungweisende Entscheidung sei. Dies erhöhe die Attraktivität der Innenstadt und ziehe positive wirtschaftliche Synergieeffekte nach sich. Der geplante Hochschulcampus sei zudem eine Zukunftsinvestition mit Blick auf die steigende Studiennachfrage und den doppelten Abiturjahrgang. Die Universität Siegen ist bereits in den vergangenen Jahren bei Studienanfängerinnen und -anfängern immer beliebter geworden. Das Land NRW Nordrhein-Westfalen finanziert deshalb den Umbau des Unteren Schlosses mit insgesamt 19,5 Millionen Euro.

Im Rahmen des Fachgesprächs unterzeichneten Landrat Paul Breuer, Bürgermeister Steffen Mues, Wilfried Groos (Sparkassenstiftung Zukunft) und Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart auch eine Ergänzung der Vereinbarung zur Errichtung des Campus Siegen Altstadt aus dem September 2009. Damals war lediglich angedacht, das  Untere Schloss für eine universitäre Nutzung umzubauen. Zwischenzeitlich hat sich das Projekt aber erfreulicherweise zum „Campus Siegen Altstadt“ weiterentwickelt und umfasst nun das Untere Schloss, das „Haus Siegen“ des Kreisklinikums in der Kohlbettstraße und ein neues Hörsaalgebäude, das in unmittelbarer Nähe des Kreisklinikums entstehen wird.

Die Kosten für den Umbau des Unteren Schlosses werden komplett vom Land getragen. Deshalb haben Kreistag und Stadtrat kürzlich beschlossen, die zugesagten regionalen Mittel für ein Bürgerforum im Unteren Schloss – die dafür nicht mehr benötigt werden – nun für den Kauf des neuen auch von der Öffentlichkeit genutzten Hörsaalgebäudes zur Verfügung zu stellen. Insgesamt werden Kreis, Stadt und Sparkassenstiftung dafür 1,96 Mio. Euro zur Verfügung stellen. Die Sparkasse mache mit diesem Engagement deutlich, dass Sie sich ihrer Rolle als Partner für die nachhaltige Entwicklung der Region bewusst sei und diese gerne und aktiv übernehme, so Wilfried Groos.

 Campus Siegen Altstadt ist Jahrhundertchance

„Die Errichtung des Campus Siegen Altstadt ist eine Jahrhundertchance, die Siegen nachhaltig auf Jahrzehnte verändern wird!“ In dieser Einschätzung sind sich alle Projektpartner einig. Es handle sich um die wichtigste Strukturentscheidung für die Stadt Siegen, seit der Ansiedlung der Universität in den 70er Jahren, so Landrat Paul Breuer und Bürgermeister Steffen Mues. Aktuell bindet die Universität rund 20.000 Studierende und Mitarbeiter an Siegen. Die Innenstadt mit 3.500 jungen Menschen zu beleben, bedeute, Siegen ein junges Gesicht zu geben, mit dem die Stadt künftig regional und überregional wahrgenommen werde.

Siegen werde mit dem Campus rund um das Untere Schloss in wesentlich stärkerem Maße als Universitätsstadt wahrgenommen, nicht nur bei der eigenen Bevölkerung, sondern auch bei den Studierenden und Lehrenden in ganz Deutschland. Die Projektpartner verweisen auf gewachsene Universitätsstädte wie Marburg, Bonn, Freiburg, Göttingen oder Aachen. Diese Beispiele machten deutlich, welche Impulse von einer Universität im Stadtzentrum ausgehen können.

Die Etablierung des Campus Siegen Altstadt werde maßgeblich einen positiven Einfluss auf die Ausstrahlung Siegens haben. Mit dem Campus Siegen Altstadt gehe die Region einen großen Schritt ins 21. Jahrhundert.

Bereits im September 2014, also zum Wintersemester 2014/2015, soll der Lehrbetrieb im Campus Siegen Altstadt beginnen, so das ehrgeizige Ziel von Prof. Dr. Holger Burckhart. Zu diesem Zeitpunkt würden auch dringend zusätzliche Kapazitäten benötigt, weil dann der doppelte Abiturjahrgang die Schulen verlasse.

Die anspruchsvollen Umbauarbeiten im Unteren Schloss wird der Bau- und Liegenschaftsbetrieb.NRW vornehmen. Es sei eine große und zugleich reizvolle Herausforderung, das historische Gebäude für eine moderne universitäre Nutzung tauglich zu machen, so Therese Yserentant, BLB-Niederlassungsleiterin in Soest.

Projektgesellschaft hat „Haus Siegen“ erworben

Die privatrechtliche Gesellschaft zur Förderung der Siegener Altstadt wird im nun vom Kreisklinikum erworbenen „Haus Siegen“ für die Universität auf rund 3000m² Hauptnutzfläche Büro- und Seminarräume zu errichten. Außerdem wird eine Cafeteria (230 m²) integriert. Hinzu kommen Studentenwohnungen und Übernachtungsmöglichkeiten für Universitätsgäste (ca. 2.600 m²), erläuterte

Reinhard Quast von der Projektgesellschaft. Diese Räume werden langfristig an die Universität bzw. an Studierende vermietet. Die nicht von der Universität bzw. für studentisches Wohnen genutzten Flächen werden auch künftig für medizinische Zwecke verwendet, u.a. von derzeit bereits ansässigen Mietern. Für die Räumlichkeiten des Aktiven Museums gibt es seitens der Projektgesellschaft die Zusage, dass diese auf Dauer weiterhin kostenlos genutzt werden können und darüber hinaus noch zusätzliche Räume zur Verfügung gestellt werden.