Gestaltungssatzung Eiserfeld vorgestellt
Wer sich aus erster Hand über die geplante Gestaltungssatzung für die Ortsmitte Eiserfeld und die (künstlerische) Gestaltung des Kreisverkehrs informieren will, hat hierzu vom 21. Januar 2013 bis 1. Februar 2013 die Chance. Eine Ausstellung in der Sparkasse-Filiale Eiserfeld zeigt nicht nur die Entwürfe und Pläne, sondern zusätzlich interessante Dokumente zur Historie des heutigen Siegener Stadtteils. An drei Tagen in der Woche besteht auch die Gelegenheit, mit einem Vertreter der Stadtverwaltung oder des Rates vor Ort ins Gespräch zu kommen und Anregungen und / oder Kritik direkt an den Mann oder die Frau zu bringen.
Verantwortlich für die Präsentation zeichnet die Abteilung „Stadtplanung“ der Stadt Siegen. Stadtbaurat Michael Stojan rechnet mit einem lebhaften Interesse der Bevölkerung, steht doch die städtebauliche Aufwertung und Gestaltung der Ortsmitte Eiserfeld derzeit nicht zuletzt aufgrund der laufenden Baumaßnahmen im Fokus von Politik und Öffentlichkeit. Insbesondere der aus verkehrstechnischer Sicht problematische Kreuzungsbereich in der Ortsmitte ist fast schon Geschichte und der große Kreisverkehrsplatz nimmt zusehends Gestalt an. Das heute noch von der Kreuzung bestimmte Gesicht der Ortsmitte wird sich in absehbarer Zeit grundsätzlich ändern. Da liegt es nahe, dass neben der Verbesserung der Verkehrsabläufe auch über das Erscheinungsbild der
Zu diesem Zweck hat sich im Jahre 2010 ein „Runder Tisch“ aus Vertreterinnen und Vertretern der örtlichen Heimatpflege, der Kommunalpolitik und anderen engagierten Bürgern gebildet, um den Veränderungsprozess in Eiserfeld unter aktiver Teilhabe mitzugestalten. Es bestand schnell Einigkeit darüber, dass zur künftigen Gestaltung des Ortsbildes in Eiserfeld eine verbindliche Gestaltungssatzung erlassen werden sollte. Allgemeines Ziel der Satzung sollte es sein, einerseits vorhandene stadtbildprägende Baustrukturen und Bauweisen zu erhalten und andererseits gestalterische Defizite bei Neu- und Umbauten zu vermeiden. Gestalterische „Fehlgriffe“, wie bunte Dächer, grelle Fassadenfarben oder großformatige Werbung sollen künftig verhindert werden, damit Eiserfeld wieder ein attraktiveres Aussehen erhält. Alle vorhandenen Bauten genießen Bestandsschutz. Die Satzung betrifft nur neue Maßnahmen (Neubau, Umbau und Sanierung).
Ein Arbeitskreis, der sich aus Personen aller im Rat der Stadt Siegen vertretenen Parteien zusammensetzte, hat den bis dahin entwickelten Entwurf dieser Satzung nochmals „auf Herz und Nieren“ geprüft und in einigen Punkten überarbeitet. Das hieraus hervorgegangene Ergebnis soll nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und diskutiert werden.
Bürgermeister Steffen Mues ist die Beteiligung der Bürger besonders wichtig: „Von Anfang an war allen Beteiligten klar, dass eine erfolgreiche Umsetzung der gesteckten Ziele nur mit Unterstützung der Eiserfelder Bürgerinnen und Bürger und ihrer Investitionen in die Zukunft ihres Wohnortes möglich sein würde. Ohne Akzeptanz bei der betroffenen Bevölkerung bleibt eine noch so gut gemeinte und gut gemachte Satzung ohne Wirkung!“
Aus diesem Grund solle nun den Bürgerinnen und Bürgern als wichtigste Instanz Gelegenheit gegeben werden, den Satzungsentwurf in einer 14-tägigen Ausstellung einzusehen, Kritik zu äußern oder Anregungen schriftlich oder mündlich vorzubringen, bevor der Rat der Stadt Siegen einen abschließenden Beschluss fasst.
Der rechtliche Inhalt des ausgestellten Satzungsentwurfes wird durch umfangreiche Fotos, Abbildungen und Erläuterungen ergänzt und veranschaulicht. Unabhängig von diesem Satzungsentwurf, der lediglich einen kleinen, klar definierten und begrenzten Teil von Eiserfeld betrifft, wird in einer begleitenden Videopräsentation zur Verfügung gestelltes Bildmaterial aus der Dokumentation von Siegfried Vetter „Aus dem alten Eiserfeld“ gezeigt. Hierzu erläutert Stadtbaurat Michael Stojan: „Dem von Herrn Vetter liebevoll zusammengetragenen Bildmaterial mit Häusern aus dem gesamten Ort wurden die heute anzutreffenden Gebäude gegenübergestellt. Die Präsentation soll zum ‚Nachdenken‘ anregen, vielleicht aber auch nur alte Erinnerungen wecken.“
Illustrationen zu einer möglichen Gestaltung der Mitte des Kreisverkehrsplatzes mit einem Kunstwerk (Stahlskulptur von Gerhard Theis), wie vom „Runden Tisch“ befürwortet, ergänzen die Ausstellung (siehe Foto).