Kernsanierte Rundturnhalle an Schulen übergeben

Bild: Kernsanierte Rundturnhalle an Schulen übergeben
Bürgermeister Steffen Mues eröffnete mit den Schulleitern Holger Engelbert (3.v.r.) und Sven Berghäuser gestern symbolisch die sanierte Rundturnhalle. (Foto: Stadt Siegen)

Passend zum 50-jährigen Geburtstag ist die kernsanierte Rundturnhalle in Niederschelden offiziell eröffnet worden: Bürgermeister Steffen Mues übergab die „moderne Halle mit Retro-Charme“ gestern an die benachbarten Schulen als Hauptnutzer.

Die erste Sportstunde in der neuen Halle mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums und der Realschule Auf der Morgenröthe erlebten zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer: Vertreter und Vertreter der Fraktionen wie der beteiligten Ausschüsse, Lehrerinnen und Lehrer der Schulen, Stadtbaurat Henrik Schumann und die Akteure der Technischen Gebäudewirtschaft (TGW) sowie der Sport- und Schulverwaltung sahen die rundum erneuerte Halle erstmals in „Echtzeit-Betrieb“ im Unterricht. Als „rundes“ Geschenk überreichte Mues je zwei Netze mit verschiedenen Sportbällen an die Schülerschaft, im neu entstandenen Klassenraum auf der Empore warteten im Anschluss fair gehandelte Getränke und Snacks der Schülerfirma „Fairwöhner“ des GAM auf die Gäste.

„Die Rundturnhalle ist ein Alleinstellungsmerkmal weit über Siegen hinaus, so gut wie alles wurde neu gemacht, saniert und modernisiert“, hatte Bürgermeister Mues zuvor die Gäste begrüßt, bevor Projektleiter Jörg Heide (TGW) zu einem gemeinsamen Rundgang durch die 1972 erbaute Halle einlud. Mues dankte dem Siegener Rat, der „uns immer wieder den Rücken gestärkt hat angesichts der Komplexität der Baumaßnahme und der ‚hochgekochten‘ Bauindustrie“.

Hinter dem „Mammutprojekt“ mit Ratsbeschluss von 2016 liegt ein jahrelanges kompliziertes europaweiteres Vergabe- und Ausschreibungsverfahren, an dem die Technische Gebäudewirtschaft, die Stadtentwicklung und die Zentrale Vergabestelle der Stadt Siegen beteiligt waren. Den Zuschlag erhalten hatte das Unternehmen Winkler und Partner Architekten und Ingenieure aus Dortmund, zur Übergabe waren Norbert Meyer, Geschäftsführer und Bauleiter, wie Planer Heinrich Schwakopf gestern angereist.

Lob für die gelungene Hallensanierung gab es auch von den Schulleitern, Sven Berghäuser vom Gymnasium und Holger Engelbert von der Realschule Auf der Morgenröthe. „Die ersten Reaktionen aus der Schulgemeinde sind durchweg positiv“, sagte Berghäuser. Der Wegfall der Dreifach-Turnhalle hatte zu großen Beeinträchtigungen geführt, denn die Halle war vor ihrer Sanierung intensiv belegt und wird neben dem Schulsport auch vom Vereins- und Wettkampfsport intensiv genutzt. Mit den Vereinen ist deshalb eine gesonderte Eröffnung der Halle am Sonntag, 12. Juni 2022, geplant.

Massiv investiert hat die Stadt Siegen in die energetische Sanierung: rund 6 Millionen Euro inklusive Schadstoffsanierung kostet die Sanierung, davon sind rund 4,05 Millionen Euro Fördermittel aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz. Als ein großes Problem entpuppte sich das besondere „Kegelschalendach“: Nachdem die Stahlmembran freigelegt worden war, kamen Probleme in den vorhandenen Schweißnähten zu Tage.

Im Frühjahr letzten Jahres wurden diese dann röntgenuntersucht, die Fassadenarbeiten fortgesetzt – denn im Halleninneren konnte erst weitergearbeitet werden, nachdem sichergestellt war, dass kein Wasser von außen in den Innenraum eindringen konnte. Solange mussten die anderen Gewerke ruhen. Die „Hülle“ – also Wände und Dach – wurden komplett erneuert und gedämmt, Fenster und Türen ausgetauscht, die Dachkonstruktion aufwändig saniert.

Innen haben die Arbeiter die technischen Anlagen auf den neuesten Stand gebracht – sprich Beleuchtung, Heizung und Lüftung – außerdem den Sportboden, die Prallwände wie auch die sanitären Anlagen mit Verfliesung erneuert. Die Umkleiden wurden vollständig saniert, die Duschbereiche großzügiger geschnitten. In den letzten Wochen waren vor allem die Trockenbauer am Werk, der neue Hallenboden und der Prallschutz sind angebracht worden und die letzten Technik- und Elektroarbeiten sind gelaufen.

Barrierefreiheit ist ein Ziel, auch wenn das Gebäude mit seinen steilen Tribünen Grenzen setzt. Rollstuhlfahrer können das Spielfeld aber nun ebenerdig erreichen, die untere Ebene ist barrierefrei und mit drei behindertengerechten Toiletten ausgestattet worden.

Quelle: Stadt Siegen