Navid Kermani in das Goldene Buch der Stadt Siegen eingetragen

Bild: Navid Kermani in das Goldene Buch der Stadt Siegen eingetragen
B303f5b18a0c952.jpg – Steffen Mues

Zu den berühmtesten Söhnen der Stadt Siegen gehört der Schriftsteller Navid Kermani; spätestens, seit er im Oktober in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt, weiß auch die Welt – zumindest deren literarisch interessierter Teil -, dass der Orientalist in Siegen geboren und aufgewachsen ist.

Seit dem 14. November ist diese Beziehung nun auch "verewigt": Im Apollo-Theater Siegen, im Vorfeld seiner seit langem ausverkauften Lesung, trug sich der in Köln lebende Kermani (geboren 1967) in das Goldene Buch der Stadt Siegen ein.

Bürgermeister Steffen Mues nahm in seiner Rede anlässlich dieser "protokollarischen Ehrenbezeugung" mehrfach Bezug auf die durchaus ambivalente Natur der Beziehung Kermanis zu Siegen: „[Kermani] sagt von sich selbst zwar, dass er kein ‚enthusiastischer Siegener‘ sei – wovon ja nicht zuletzt sein jetziger Wohnort Köln zeugt -, aber er bekennt sich zu seinen Wurzeln und seiner Heimatstadt und verfolgt mit Interesse, wie sich Siegen (weiter) entwickelt.“ Einen besonderen Raum nahm an diesem Abend, der auch unter dem Eindruck der terroristischen Anschläge in Paris stand, das Thema "Flüchtlinge" ein. Als Reporter ist Kermani selbst mehrfach im Nahen Osten unterwegs gewesen und hat die Auswirkungen des Krieges in der Region hautnah miterlebt. Ein großer Teil seiner Familie ist humanitär engagiert; gerade von einem Hilfseinsatz auf der griechischen Insel Lesbos zurückgekehrt sind sein Bruder und seine Schwägerin, beides Ärzte.

Mues: „Wenn in einem Land wie Syrien mit 20 Millionen Einwohnern 12 Millionen dieser Einwohner auf der Flucht vor Terror, Unterdrückung und Bürgerkrieg sind, dann hat die Welt versagt. Und dass sich solche Konflikte nicht begrenzen lassen, sondern wir hier in der Mitte Europas die Auswirkungen hautnah und dramatisch zu spüren bekommen, wissen wir spätestens seitdem eine eigentlich als unantastbar geltende Bundeskanzlerin aufgrund ihrer klaren, unbeirrbaren und eindeutigen Haltung zur Flüchtlingssituation in nie für möglich gehaltene Bedrängnis gerät.

Ganz zu schweigen von den dramatischen Ereignissen am gestrigen Abend in Paris. Als Bürgermeister der Stadt Siegen mag ich zwar weit weg von den Ursachen der Konflikte sein, aber ich bekomme die Auswirkungen hautnah mit, in Form und Gestalt der weit über Tausend Flüchtlinge, für deren Aufnahme und Versorgung wir aktuell in Siegen die Verantwortung tragen.“

Lesen Sie bitte hier die gesamte Rede von Bürgermeister Steffen Mues ( CDU )