Sanierte Stützmauer am Obergraben ein Blickfang

Bild: Sanierte Stützmauer am Obergraben ein Blickfang
6b7ab4e5fe3e74f.jpg – Steffen Mues

Vor der Kulisse der Stadtmauer am Siegener Obergraben sind die Sanierungsarbeiten an der rund 70 Meter langen Stützmauer abgeschlossen.
Spezialisten einer Fachfirma für Bauwerksanierung haben seit Juni die Mauer erneuert.

Jetzt gleicht sich das Mauerwerk aus Grauwacke und Sandstein oberhalb der Karstadt-Parkhauseinfahrt bis zur Rampe neben dem Treppenaufgang optisch der Stadtmauer unterhalb der Martinikirche im Bereich des Kölner Tors an. Bürgermeister Steffen Mues ( CDU ) stellte gestern (Montag, 14. September 2015) die Sanierungsarbeiten vor und gab den gesperrten Fußweg Richtung Grabenstraße offiziell frei. „Damit ist die schnelle fußläufige Verbindung von der Koblenzer Straße wieder möglich“, sagte er u.a. mit Blick auf die Studierenden und Beschäftigten der Universität Siegen im ehemaligen Kreisklinikum und Unteren Schloss als Teil des Campus Altstadt.

„Ich bin mehr als froh, dass wir als Stadt Siegen rechtzeitig gehandelt haben und die Kosten für die Sanierung von rund 137.000 Euro aufbringen konnten“, betonte Steffen Mues. Er dankte auch den Anwohnerinnen und Anwohnern für ihre Geduld während der dreimonatigen Bauphase im Sommer.

Fels wurde ausgebaut
Im März 2014 hatte das Ingenieurbüro HAZ aus Kassel zunächst ein Fachgutachten erstellt. Der Zahn der Zeit hatte bereits kräftig an dem Mauerwerk genagt. Durch Schiefstellungen, Störungen im Gefüge und Fehlstellen war das Bauwerk nicht mehr sicher; der Zugang musste gesperrt werden. Zudem war beim Säubern des Mauerwerks und des Felsens vor der Rampe festgestellt worden, dass der Fels marode war und nicht dauerhaft gesichert werden konnte. Er wurde auf rund drei Kubikmetern ausgebaut, das Mauerwerk nach unten mit Natursteinen ergänzt.

Die Fachleute der Spezialfirma Denkmalplan aus Körner bei Eisenach verfugten auf der gesamten Länge der Mauer die Steine mit einem Spezialmörtel und mauerten Abschnitte neu, dabei verarbeiteten sie drei Tonnen Mauermörtel, drei Tonnen Sandstein und eine Tonne Grauwacke. 44 "Mauerwerksnadeln" aus Stahl, so genannte "Anker", setzten sie zur Stabilisierung in die Mauer.
Außerdem wurden 24 "Injektionen" in bis zu ein Meter Mauertiefe gebohrt. Dort hinein wurde der Spezialmörtel "verpresst", der dann in dem Mauerwerk aufquillt und es festigt. Steffen Mues: „Die Mauer ist jetzt ein echter Blickfang den Weg hinauf in die Oberstadt geworden.“