„Siegen steht zusammen“ – Plakataktion des Siegener Bündnisses für Demokratie
Beginnend Ende November bis zum jährlichen Gedenken am 16.12.2020 werden an vielen Orten in der Stadt Siegen Plakate mit dem unmissverständlichen Statement „Siegen steht zusammen!“ hängen.
Ausgelöst wurden die Überlegungen und die Umsetzung dieser Aktion durch das große Erschrecken über die immer wiederkehrenden Versuche der Neonazis des sog. „III. Weges“, ihre menschenverachtende Ideologie durch Propagandastände in der Innenstadt und seit einigen Monaten auch mit einem Ladenlokal und Büro im Quartier Hammerhütte zu verbreiten.
Das Siegener Bündnis für Demokratie gründete sich 2008, als Neonazis versuchten, die Erinnerungskultur am jährlichen, städtischen Gedenktag (16.12.) zur Bombardierung Siegens im Jahr 1944 für ihre Hasspropaganda umzudeuten. Der erst einige Tage zurück liegende Versuch, den nationalen Volkstrauertag zu missbrauchen, bestätigt uns im Siegener Bündnis für Demokratie, diesen Bestrebungen deutlich und mit der gesamten Stadtgesellschaft entgegen zu treten.
Bereits im Sommer haben die Kreativen aus fünf Siegener Agenturen die Aktion „Siegen steht zusammen“ ins Leben gerufen und Plakate mit entsprechenden Statements gestaltet. Dabei haben sie bewusst auf die Verbreitung im gesamten Stadtgebiet und eine breite Beteiligung gesetzt. Diese Idee hat das Siegener Bündnis für Demokratie mit seiner Mitgliedschaft aus Kirchen, Parteien, Gewerkschaften, Vereinen und Verbänden aufgegriffen und nun umgesetzt. Gemeinsam ist den Initiatoren das Eintreten für eine bunte und weltoffene Stadt, gegen Hass und Gewalt. Die klaren Botschaften auf den Plakaten unterstreichen dies. Bürgermeister Steffen Mues und Landrat Andreas Müller, die sich beide gemeinsam schon anlässlich der Büroeröffnung im Sommer deutlich gegen den verfassungsfeindlichen „III. Weg“ positioniert haben, unterstützen die Plakataktion.
Bürgermeister Steffen Mues: „Gerade in schwierigen Zeiten wird umso deutlicher, was für einen hohen Wert unsere freiheitliche Demokratie hat – und gerade heute müssen wir dieses Gut in gemeinsamer Verantwortung bewahren und schützen!“
Gelebte Solidarität sei dabei nicht nur im Kampf gegen die globale Pandemie entscheidend; sie sei, sagt der Bürgermeister, auch dringend notwendig, um Hass und Terror keine Chance zur Entfaltung zu geben. Mues: „Als Mitglied im Städtebündnis ‚Sicherer Hafen‘ leistet die Stadt Siegen humanitäre Hilfe und übernimmt Verantwortung für Menschen in Not. (Rechts-) Extremisten hingegen werden in unserer Stadt niemals willkommen sein und keine Heimat finden! Dafür steht Siegen. Und dafür stehen wir hier in Siegen zusammen!“
Landrat Andreas Müller ergänzt: „Es wird immer deutlicher, dass Rechtsextremisten für unser Zusammenleben die größte Bedrohung darstellen. Sie sind oft gewaltbereit, verbreiten Hass und wollen unsere Gesellschaft spalten. Doch damit haben sie keinen Erfolg! Denn die überwältigende Mehrheit der Menschen in Siegen-Wittgenstein lehnt dieses faschistische Treiben ab und macht das auch deutlich: etwa bei den beeindruckenden Demonstrationen gegen den III. Weg oder durch kreativen Protest wie die Plakataktion Siegener Kreativer.“
Er freue sich darauf, so Müller, die Plakate an vielen Orten zu sehen und lade jeden ein, mitzumachen und die Plakate überall aufzuhängen, wo es geht. „Die Botschaft ist klar: #siegenstehtzusammen. Für unsere offene und freie Gesellschaft!“, so der Landrat abschließend.
In vielen Schulen, Gemeindehäusern, auf öffentlichen Flächen und in Fenstern unserer Stadt werden diese Plakate in den nächsten Wochen zu sehen sein. Und es besteht für jede Organisation und jede Person die Möglichkeit sich zu beteiligen.
Die Plakate gibt es kostenfrei als Download unter https://www.siegen-steht-zusammen.de/download/.