Startschuss für 3,1 Millionen-Euro-Projekt:

Bild: Startschuss für 3,1 Millionen-Euro-Projekt:
71ed7c830b633dc.jpg – Steffen Mues

Die Vorlaufzeit hat lange gedauert, jetzt können die Arbeiten rund um die Umgestaltung des Pocheweihers in Niederschelden beginnen: Bürgermeister Steffen Mues (CDU) gab am Dienstag, 4. November 2014, mit einem symbolischen ersten Spatenstich den offiziellen Startschuss. 
 
Nach jahrelangen Vorplanungen wird der Entsorgungsbetrieb der Stadt Siegen (ESi) in den kommenden drei Jahren den Pocheweiher und den Gosenbach renaturieren und umgestalten. Das 3,1 Millionen Euro teure Projekt wird zu 90 Prozent im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie gefördert, die Fördersumme liegt bei 2,79 Millionen Euro. Die Baukosten betragen 2,14 Millionen  Euro, dazu kommen rund 515.000 Euro Entsorgungskosten für die Sedimente aus dem Pocheweiher sowie Planungskosten. 
"Wir sind sehr froh darüber, dass die Förderung fließt, denn dafür haben wir jahrelang auf allen politischen Ebenen gekämpft“, sagte Bürgermeister Steffen Mues.

Die Bauabschnitte im Überblick
Die Fachleute rechnen mit  einer Gesamt-Bauzeit von fast drei Jahren. Voraussichtlich im September 2017 sollen die letzten Arbeiten rund um die "kleine Talsperre" beendet und der Gosenbach renaturiert sein. Der Bau gliedert sich auf Grundlage eines Planfeststellungsbeschlusses  in drei Abschnitte: Zum Auftakt wird bis April 2015 ein Ersatz-Teich mit mehr als 2000 Quadratmeter Wasserfläche oberhalb des Erlenbruchs neu angelegt. Aus Artenschutzgründen wird das Ersatz-Gewässer als erstes angelegt. Die Tierwelt soll hier neue Rückzugsräume finden, etwa damit Wasservögel während der Umgestaltung des Pocheweihers ein Ausweichquartier finden. Von Mai nächstens Jahres bis März 2016 pausiert das Projekt aus Gründen des Artenschutzes und der Biotopentwicklung.

Ab Frühjahr 2016 erhält die ehemalige "kleine Talsperre" ihr neues Gesicht: Der Teich wird zunächst vollständig entleert, rund 10.000 Kubikmeter Sedimente werden von einem Schwimmbagger herausgeholt, entwässert und abgefahren. Weil die Staumauer rückgebaut wird und die Sperre im Gosenbach entfällt, können zum Beispiel viele Fische wieder durchgängig wandern. Der neue Pocheweiher wird mit knapp 4000 Quadratmeter Wasserfläche um mehr als die Hälfte verkleinert. Der Wasserspiegel ist künftig rund 1,40 Meter niedriger als bisher.

Jahrelange Vorgeschichte: von den ersten Planungen bis zum Spatenstich
Im Bereich des heutigen Pocheweihers standen in früherer Zeit Anlagen zur Erzbearbeitung, unter anderem ein Pochewerk. Nach dem Krieg wurde der Pocheweiher 1950 wieder aufgebaut, bis 1980 diente er als Kühlwasser-speicher für das Stahlwerk Charlottenhütte.
 
Eine Sicherheitsüberprüfung 2009 ergab, dass die Standsicherheit der Stauanlage nicht mehr gewährleistet werden kann.
Im Juli 2012 gab der Umweltausschuss grünes Licht für die Entsorgung der mit Schwermetallen belasteten Sedimente im Boden und erteilte den Auftrag, das Planfeststellungsverfahren einzuleiten.
 
Im November 2013 erfolgte der Planfeststellungsbeschluss durch die Untere Wasserbehörde beim Kreis Siegen-Wittgenstein. Im Dezember 2013 wurde der Zuwendungsantrag beim Land NRW gestellt, im Juni 2014 bewilligte die Bezirksregierung Arnsberg die Fördermittel.