​Erneute Auszeichnung für das Siegener Städtebauprojekt "Siegen- zu neuen Ufern"

Bild: ​Erneute Auszeichnung für das Siegener Städtebauprojekt "Siegen- zu neuen Ufern"
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Zum 8. Mal zeichnet der Kreisverband des Verkehrsclubs Deutschland eine Maßnahme zur Verbesserung von Lebensqualität in der Region Südwestfalen aus. Der Preis wurde Bürgermeister Steffen Mues und Stadtbaurat Michael Stojan übergeben.
Begründung des VCD:
Die Stadt Siegen hat mit dem Umbau von Kölner Tor und Abschnitten der Sandstraße und Koblenzer Straße ein gutes Stück mehr Urbanität gewonnen.
Der Zustand bis 2013 mit vier Fahrspuren und einer täglichen Belastung von mehr als 20.000 Fahrzeugen brachte in die Siegener Innenstadt nicht nur zu viel Lärm und Abgase, sondern auch ein nicht besonders lebenswertes Umfeld. Schon früh wurde Stadtplanern und später auch Politikern klar: Hier ist dringender Handlungsbedarf! Eine Verbesserung der Gesamtsituation musste aber immer auch eine Reduzierung des motorisierten Individual-Verkehrs (MIV) einschließen.
Nun sind die Planungen und Baumaßnahmen erfolgreich umgesetzt worden. VCD-Umfragen haben ein eindeutig positives Meinungsbild der Bewohner und Besucher der Siegener Innenstadt ergeben. Mit der Maßnahme konnte auch die Anzahl der Fahrzeuge unter 16.000 pro Tag gesenkt werden.
Durch die breiteren Bürgersteige erhält das Kölner Tor den Charakter eines Platzes. 16 Bäume zwischen Kölner Tor und Reichwalds Ecke beleben den Straßenraum und tragen zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Acht Kurzzeitparkzonen und gesonderte Ladezonen an der Straße erleichtern den Zugang zu den Geschäften. Direkt am Kölner Tor wurden zwei Behindertenparkplätze markiert. Auch Fahrradständer erleichtern jetzt das Abstellen der Zweiräder. Die Bewohner der Sandstraße können ihren Müll in zwei Unterfluranlagen entsorgen. Die neuen Bushaltestellen Kölner Tor verfügen über Hochbordsteine für einen barrierefreien Einstieg und sind als erste im Siegerland mit einem dynamischen Fahrgastinformationssystem ausgestattet. Die Haltestellen und Überwege an den Ampeln sind mit Blindenleitlinien verbunden. Es wurde darauf geachtet, auf einem Teil des Überwegs den Bordstein für Rollstuhlfahrer komplett abzusenken. Für Sehbehinderte wurde eine Achtungslinie ins Pflaster eingelassen und dort der Bordstein zum besseren Erfühlen nur bis auf 5cm gesenkt. Die vorgesehene Geschwindigkeitsreduzierung auf 30km/h wird zu einer weiteren Lärmminderung führen und die schädlichen Auswirkungen auf das Wohnumfeld verringern. Alle diese Maßnahmen und Umbauten wertet der VCD als wegweisend für die Region Südwestfalen. Ein richtiger und guter Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt. Die Einrichtung einer Umweltzone zur weiteren Reduzierung der Schadstoffbelastung in der Siegener Innenstadt im nächsten Jahr wird dies ebenfalls unterstützen.  
Der VCD hat aber für die Fortsetzung der positiven Entwicklung noch weitere Vorstellungen und Wünsche an die Stadt Siegen. Weitere Verkehrsberuhigungen könnten mit dem Rückbau des Straßenquerschnitts von Kochs-Ecke bis zur Bahnhofstraße sowie dem Umbau/Rückbau der Sandstraße vom Kaisergarten bis Reichwalds-Ecke erreicht werden. Nicht zuletzt sollte eine Verbesserung der Situation der Radwege im Bereich der Siegener Unterstadt umgesetzt werden, denn die aktuellen Umbaumaßnahmen haben bisher mögliche Verbindungen unterbrochen. Auch würde eine allgemeine Verkehrsführung des MIV auf HTS und Freudenberger Straße zu einer weiteren Beschränkung des Verkehrs auf der Sandstraße und am Kölner Tor beitragen. 
Der erste Vertreter der Stadt Siegen und der Stadtbaurat freuten sich über die Auszeichnung des VCD. Man will auch in Zukunft mit großem Einsatz an dem Ziel einer lebenswerteren Stadt weiter arbeiten.