Premiere, aber kein „Einzelfall“! Stadtführung für Migranten kam gut an, weitere geplant

Bild: Premiere, aber kein „Einzelfall“! Stadtführung für Migranten kam gut an, weitere geplant
9a8ed3d2972a9c4.jpg – Steffen Mues

„Siegen kann Ihnen nicht die Heimat ersetzen,  die Sie verloren haben; wir möchten Ihnen aber zeigen, dass sie jetzt zu uns gehören und uns willkommen sind.“ Mit diesen Worten leitete Siegens Bürgermeister eine Veranstaltung ein, die jetzt erstmals in dieser Form stattfand, die aber, nach der erfolgreichen Premiere, keine einmalige Sache gewesen sein soll: eine Stadtführung eigens für Migranten und deren (ehrenamtliche) Betreuer.
 
Geladen waren die Menschen, die aktuell in der Übergangseinrichtung „Am Dreesch“ in Eiserfeld leben, sowie Eiserfelder Bürgerinnen und Bürger, die sich in vorbildlicher Weise in die Betreuung der Bewohner einbringen. Während die „exklusive“ Stadtführung mit dem Bürgermeister für Letztere vor allem ein kleines Dankeschön für die vielen Stunden ehrenamtlichen Dienstes sein sollte, ging es ebenso darum, den Flüchtlingen – überwiegend Familien aus dem Kosovo, aus Serbien, Albanien und Armenien – Siegen als Stadt näher zu bringen und sie (buchstäblich) auf diesem Wege willkommen zu heißen.
 
 
So führte Bürgermeister Steffen Mues die rund 40 Teilnehmer, zu denen sich auch die zuständige Beigeordnete für Soziales, Stadträtin Babette Bammann, gesellt hatte, nach einer kurzen Begrüßung im Rathaus zu den besonderen Sehenswürdigkeiten im Bereich zwischen Unterem und Oberen Schloss, mit einem Schwerpunkt auf der Altstadt.
 
Nach etlichen Erinnerungsfotos – vor allem am Aussichtspunkt Großer Krebs im Schlossgarten – und vielen interessierten Zwischenfragen endete die Stadtführung nach rund 1,5 Stunden wieder am Ratssaal. Bei einem gemütlichen Kaffeetrinken im Ratssaal tauschte man sich noch lange miteinander aus; Dolmetscher Sedat Sadriu, der selbst vor rund 20 Jahre aus dem Kosovo nach Siegen kam, wurde seitens von den Bewohnern des Hauses Am Dreesch noch mehrfach in Anspruch genommen, um Danksagungen an den Bürgermeister zu überbringen.
 
Für Steffen Mues indes war spätestens zu diesem Zeitpunkt klar: „Das machen wir auch für die Bewohner der anderen Übergangseinrichtungen!“. In den beiden Häusern „Im Wiesenthal“ und „Siegtalstraße“ leben aktuell rund 145 Menschen. In Zusammenarbeit mit dem Verein für Soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen e.V. (VAKS), der die Bewohner betreut, sind bereits erste Schritte eingeleitet worden, weitere Stadtführungen zu organisieren.