Proben im Bunker weiter möglich: Stadt findet Investor
„Die Verhandlungen mussten sensibel geführt werden, um den Bands eine Zukunft zu bieten. Das ist gelungen, brauchte aber leider seine Zeit, weil eine Vielzahl verfahrenstechnischer Hürden überwunden werden mussten.“ Siegens Bürgermeister Steffen Mues (CDU) freut sich darüber, dass mit der BGZ Oberhausen ein Investor für den Bunker am Friedrich-Flender-Platz gefunden wurde. „Siegen wird damit auch den Bereich der Band-Förderung weiter ausbauen. Neben dem WuP und dem SBZ steht somit ein weiteres Probengebäude zur Verfügung“, so Mues.
In der Vergangenheit waren diverse Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg als Probenräume genutzt worden. Möglich war dies, weil die Bunker unter der so genannten „Zivilschutzbindung“ standen. Diese sollte im Kriegsfalle sicherstellen, dass Schutzräume für die Bevölkerung zur Verfügung stehen.
Die Stadt Siegen (Ordnungsverwaltung) setzte bisher Erhaltungsmaßnahmen um, auch wenn die Bunker Siegbergstraße, Sieghütter Garten, Hainstraße und Friedrich-Flender-Platz nicht in städtischem Eigentum waren. Vor rund einem Jahr teilte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Zweigstelle Dortmund, mit, dass die Zivilschutzbindung auch bei den letzten sieben Bunkern aufgehoben werde. Die Stadt konnte zwar noch eine längere Kündigungsfrist für die betroffenen Mieter aushandeln, aber für viele Bands und Vereine kam das Ende überraschend. Um diesen zu helfen, beauftragte Bürgermeister Steffen Mues mit Dirk Helmes einen Mitarbeiter seines Büros, nach einer Lösung zu suchen. Dieser führte zahlreiche Gespräche mit potentiellen Investoren aus ganz Deutschland. Im Fokus stand dabei immer der Bunker am Friedrich-Flender-Platz, da dieser die meisten Räume der vier Bunker bietet. Letztlich konnte die BGZ Oberhausen als Investor gewonnen werden. Der Vertragsunterzeichnung vorangegangen waren zahlreiche Verhandlungen zwischen Stadt, Bund und Investor. Denn ebenso wichtig im Sinne einer aktiven Wirtschaftsförderung war der Erhalt des Lagers der Firma Hundhausen auf dem Grundstück des Bunkers. Auch dieses Ziel konnte mit der BGZ sichergestellt werden. Der Dank von Bürgermeister Steffen Mues geht außerdem in Richtung Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Diese hatte es als Eigentümerin ermöglicht, dass der Bunker am Friedrich-Flender-Platz im Herbst 2010 ausgeschrieben war, anstatt wie geplant frühestens im Jahr 2011.